Susi meinte am 17. Mai, 08:45:
denn auch wer farinelli gesehen hat
erfuhr ja von seinem liebesleben. und die faszination an farinelli bestand in seiner latenten weiblichkeit, seinem dadurch vermuteten einfühlungsvermögen, letztendlich natürlich in seiner faktischen ausdauer.warum wirken burschen gut, die sich für die disko schminken, allem voran mit kajal? es verleiht ihnen den zauber der androgynität, eine art zerbrechlichkeit. es nimmt ihnen also die latente grobschlächtigkeit, die den männern mancherorts unterstellt wird.
ganz offensichtlich ist das thema so umfassend, dass ich abschweife. kaum gelingts mir beim artikel zu bleiben, den ich euch wirklich zu lesen rate.
die frauen und männer, die in eine crow- oder lakota gesellschaft geboren wurden, waren also nicht festgenagelt auf eine geschlechtliche identität. ihre rollen wurden relativiert - sie konnten sie nach eigenem ermessen wählen. respektive nehm ich mal an, sie WURDEN von ihren rollen gewählt. denn eine gender vermutung setzt man sich nicht so ohne weiters auf, die kommt über einen. sie ist meistens eine unbequeme sache.
ZITAT aus der WZ/Hörz:
hineinwachsen in eine geschlechterrolle wurde in der indianischen kultur nicht nur nicht stigmatisiert, sondern als selbstverständlichkeit akzeptiert.
die berdaches lebten aufgrund ihrer individuellen neigung in die rolle hinein. sie waren nicht hermaphroditen im physischen sinn.
durch die normierung mit dem einzug der weissen kultur wurde auch die kultur der berdaches/2spirit-people erstickt.